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Die Weltstadt in der Weimarer Republik

  • Gründung der Deutschen Republik

    Der sozialdemokratische Politiker Philipp Scheidemann ruft am 9. November 1918 von einem Fenster des Reichstags die „Deutsche Republik“ aus. Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert wird Reichskanzler.
  • Ende des Ersten Weltkriegs

    Nach Absetzung und Flucht Kaiser Wilhelms II. ins niederländische Exil wird am 11. November durch beiderseitigen Waffenstillstand der Erste Weltkrieg beendet.
  • 1919

    Am 29. Februar wird eine neue Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt, erstmalig nicht nach dem Dreiklassenwahlrecht. Die 1917 von der SPD abgespaltene USPD erhält 47 Sitze, die SPD 46, beide zusammen also 93 der insgesamt 144 Sitze. Erstmals sind auch 25 Frauen im Stadtparlament vertreten. Der seit 1912 amtierende Adolf Wermuth wird erneut Oberbürgermeister.
  • Berlin als Industriestadt und Kulturmetropole

    Berlin wird zur größten Industriestadt des Kontinents und entwickelt sich in den Zwanziger Jahren zur legendären Kulturmetropole. In der Stadt leben und arbeiten Künstler wie Otto Dix, Lionel Feininger, Bertolt Brecht und Arnold Zweig. Hier wirken die Nobelpreisträger Albert Einstein und Fritz Haber.
  • Reichsputsch

    Am 13. März putschen in Berlin Teile der Reichswehr und anderer militärischer Verbände gegen ihre durch den Versailler Vertrag verfügte Auflösung. Sie erklären die gewählte Regierung für abgesetzt und rufen den rechtkonservativen Politiker Wolfgang Kapp zum Reichkanzler aus. Unter einem von SPD und KPD gemeinsam organisierten Generalstreik bricht der Kapp-Putsch am 17. März zusammen.
  • Neuwahlen

    Neuwahlen
    Nach dem Rücktritt von Adolf Wermuth wird am 20. Januar Gustav Böß zum Oberbürgermeister gewählt.
    Nach acht Jahren Bauzeit wird im Grunewald als erste Autobahn der Welt die „Automobil-Verkehrs- und Übungsstrecke“ (AVUS) eröffnet.
  • Mord an Walter Rathenau

    Am 24. Juni wird der deutsche Außenminister Walter Rathenau vor seiner Wohnung in Grunewald von rechtsgerichteten Militärs ermordet.
  • Inflation

    Inflation
    Die Inflation erreicht ihren Höhepunkt. Im September kostete ein Kilo Roggenbrot 3,6 Millionen Mark, eine Straßenbahnfahrt am 22. November 150.000 Mark.
  • 1. Große Deutsche Funkausstellung

    Auf dem Messegelände wird die „1. Große Deutsche Funkausstellung“ veranstaltet und der Grundstein für den Funkturm gelegt. Zur dritten Funkausstellung 1926 wird er mit einer Rede Albert Einsteins eröffnet.
  • "Neues Wohnen" in Berlin

    Der Stadtbaurat Martin Wagner und der Architekt Bruno Taut beginnen mit dem Bau der Hufeisensiedlung in Britz als neue Synthese zwischen sozialem Wohnungsbau und Eigenheim. Die Siedlung wird 1931 fertig gestellt und gilt als erstes und herausragendes Beispiel des „Neuen Wohnens“ in Berlin.
  • 1. "Grüne Woche" in Berlin

    Im Februar wird die erste „Grüne Woche“ in Berlin veranstaltet.
  • Uraufführung der Dreigroschenoper

    Am 31. August erfolgt die Uraufführung der “Dreigroschenoper” im Theater am Schiffbauerdamm. In Berlin erscheinen 147 Tages- und Wochenzeitungen.
  • Die Weltwirtschaftskrise und der "Blutmai"

    Die Weltwirtschaftskrise erfasst Berlin. Es gibt 664 Konkurse in der Stadt. Im Februar hat die Stadt 450.000 Arbeitslose. Es kommt zu Demonstrationen und gewalttätigen Unruhen. Der „Blutmai“ 1929 kostet über 30 Tote und mehrere Hundert Verletzte.
  • die NSDAP zieht in das Stadtparlament ein

    Bei den Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung am 17. November erzielt die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) 5,8 Prozent und zieht erstmals mit 13 Abgeordneten in das Stadtparlament ein.
  • Anstieg der Arbeitslosenzahl und Verluste für die NSDAP

    Anstieg der Arbeitslosenzahl und Verluste für die NSDAP
    Bis Dezember steigt die Arbeitslosenzahl auf 630.000. Die Reichtagswahlen am 6. November bringen der NSDAP zwar Verluste (von 37,4 auf 33,1 Prozent), sie wird aber wieder wie schon zuvor im Juli mit Abstand stärkste Fraktion. In Berlin erreicht sie einen Stimmanteil von 25,9 Prozent.