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Zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts und der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden an der US-Amerikanischen Ostküste 13 Kolonien. Je nachdem wie die Leitung organisiert war, spricht man von Eigentümerkolonien, Handelsgesellschaftskolonien oder Kronkolonien.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dreizehn_Kolonien#/media/Datei:Thirteencolonies_politics_cropped.jpg -
13 sehr unterschiedliche Kolonien (drei Regionen: Neuengland - Fischerei, Seehandel, Schiffbau; Mittlerer Atlantik - Kornkammer; Süden - Tabak, Reis, Baumwolle und Indigo), die aber auch im Laufe der Zeit Gemeinsamkeiten entwickelten:
- politische Strukturen: Gouverneur, Rat (Council), lokales Parlament (Assemblies), Rechtsgarantien der Magna Charta, Bill of Rights
- kulturelles Gemeinschaftsgefühl (wirtschaftlicher Erfolg, steigendes Selbstbewusstsein, Rechtebewusstsein, Stolz) -
Die mit einer königlichen Erlaubnis gegründete Gesellschaft "Virginia Company" gründete 1607 in Virginia die Stadt Jamestown (nach König James I.) die erste britische Kolonie im überseeischen Gebiet.
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Die Afrikaner wurden von den Siedlern gezwungen auf den Tabak-Plantagen zu arbeiten.
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Religiöse Gruppen, die zweite wichtige Gruppe des Siedlungsprozesses, wie die Puritaner, die sich von der anglikanischen Kirche abgrenzen wollten, gründeten ebenfalls Kolonien (1630 die Kolonie Massachusetts).
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Kriegerischer Konflikt zwischen Frankreich und Großbritannien unter Einbeziehung befreundeter Indianerstämme: Unterschiedliche Kolonialisierungsinteressen der beiden europäischen Großmächte vor allem um das Ohio-Tal. Neben regulären Truppen wurden auch Milizen aus den Bewohnern Neuenglands eingesetzt (u.a. George Washington). Der Sieg der Briten besiegelte die Vorherrschaft der Briten. https://de.wikipedia.org/wiki/Siebenjähriger_Krieg_in_Nordamerika#/media/Datei:Neufrankreich.svg
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König George III. schränkte mit dieser Proklamation die Ausweitung der Kolonien südlich des Appalachen-Gebiets ein und erhöhte die britische Einflussnahme in den Kolonien. Gemeinsam mit den anderen Gesetzen führte diese Proklamation in den Kolonien zu einem Gefühl der Bevormundung.
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Durch den britischen Premierminister Grenville erhobenes Gesetz zur Besteuerung und Kontrolle des amerikanischen Handels mit Melasse und Zuckersirup. Das Gesetz wurde von den Kolonisten als ungerechte Einmischung des Mutterlandes in die Abläufe der Kolonien aufgefasst
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Erhebung von Steuern auf jedes öffentliche Papier: Verwaltungsschriftstücke, Zeitungen, Spielkarten usw.
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Demonstrationen, Boykotte von britischen Waren, um Widerstand gegen die britische Gesetzgebung auszudrücken. Gründung von Widerstandsgruppen wie den Sons of Liberty (Handwerker und Kaufleute), die u.a. Zolleinrichtungen blockierten.
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Protest auf politisch-institutioneller Ebene gegen die Stempelsteuer: Versammlung von 9 Kolonien in New York, die ihre Treue zu König und Parlament betonte, aber auf fehlende Fairness des Gesetzes verwies (Keine Vertretung im britischen Parlament, keine Beteiligung am Gesetz: no taxation without representation). Grundsätzlicher Konflikt: Wunsch nach selbstständiger Verwaltung und Besteuerung und wachsendes Zusammengehörigkeitsgefühl.
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Nach den Protesten nahm das britische Parlament das Stempelsteuergesetz zurück.
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Erklärung, dass die britische Krone und das britische Parlament die Hoheit über die Kolonien und die Gesetzgebung besitze.
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Zölle auf Luxuswaren und weiterverarbeitete Güter und Ahndung von Verstößen. Löste Proteste in den Kolonien aus, weil es ebenfalls als Akt der Einmischung empfunden wurde. Besonders starke Proteste in Boston und Massachusetts. In der Folge vernetzten sich sich die Kolonisten in Korrespondenzkomitees.
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Gewaltsame Auseinandersetzung zwischen britischen Soldaten und us-amerikanischen Protestlern, bei denen fünf Demonstranten von britischen Soldaten erschossen wurden.
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Zuspitzung der Lage durch die Erlassung des Teegesetzes, das die Handelsgesellschaft East India Company finanziell unterstützen sollte. Obwohl der Tee in den Kolonien günstiger wurde, wehrten sich die Kolonisten gegen das Gesetz, weil sie keinerlei Einmischung des Mutterlandes in die Steuergesetzgebung mehr zulassen wollten.
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Aktion der Sons of Liberty die unerwünschte Entladung von Tee von den Schiffen der East India Company im Hafen von Bosten zu unterbinden, indem sich 60 von ihnen als "Indianer" verkleideten, und die Teekisten in das Wasser des Hafens warfen. Im Nachhinein instrumentalisiertes "Schlüsselereignis" der Amerikanischen Revolution als Symbol zivilen Widerstands und verglichen mit dem Sturm auf die Bastille in der Französischen Revolution.
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Reaktion der britischen Regierung auf die Boston Tee Party: Schließung des Hafens von Boston, Auflösung der Stadtversammlung, Erhöhung der militärischen Präsenz. Kolonisten ignorierten diese "unerträglichen Gesetze" allerdings und erhielten Solidaritätsbekundungen aus den übrigen Kolonien.
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Vertreter aus 12 Kolonien (super Georgia), die eine gemeinsame Position und Politik gegenüber Großbritannien bestimmen wollten, aber auch die Zwangsmaßnahmen gegen Massachusetts rückgängig machen wollten. Zwei wesentliche Beschlüsse: Assoziationsartikel, Pflicht zur Solidarität der 13 Kolonien, Erklärung zu den kolonialen Rechten, Grundsätze zu Steuern und Repräsentation der Kolonisten.
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Nach Häufung von Zusammenstößen zwischen britischen Soldaten und lokalen Milizen in Folge des Ersten Kontinentalkongresses kam es 1775 zu Gefechten in den Städten Lexington und Concord, aus denen die Milizen erfolgreich hervorgingen. Diese Gefecht markieren den faktischen Beginn des (Unabhängigkeits-) Krieges.
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In dieser Ausrufung bezeichnet König Georg III. die Kolonialisten als Rebellen und beschloss die Entsendung von britischen Truppen nach Amerika.
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Treffen des Zweiten Kontinentalkongresses und Beschluss der Kolonien, eine eigene Armee aufzubauen, Oberbefehlshaber sollte George Washington werden. Faktisch reagierte der Kontinentalkongress damit als nationale Regierung der Kolonien. Unterschiedliche Interessen von Loyalisten und Patrioten, die das Selbstbestimmungsrecht der Kolonien unterschiedlich stark betonten.
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Nach anfänglichen Niederlagen verbesserten sich sowohl die Ausstattung als auch die Ausbildung der "Continental Army", sodass sie sich immer häufiger gegen die zahlenmäßig überlegenen Briten militärisch behaupten konnte. Die Herrschaft über das Hinterland und die Unterstützung durch Frankreich und Spanien halfen den Amerikanern.
https://youtu.be/Wzk0F_iKiSA -
Erstmals 1776 auftauchende Idee der vollständigen Unabhängigkeit der Kolonien in einem eigenständigen Staat.
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Die Delegierten von Virginia beschlossen vor allen anderen Kolonien eine Verfassung, an deren Beginn eine Sammlung von Grundrechten stand. Dem Beschluss waren Debatten aller Kolonien zur Frage der Unabhängigkeit vorausgegangen.
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Unterzeichnung und Verkündigung der Unabhängigkeitserklärung, die die individuellen Rechte an die oberste Stelle stellte und damit ein Novum gesellschaftlicher und politischer Ordnung schuf.
https://youtu.be/a0K6qITr6hw (Mr. Wissen to go)
https://de.wikisource.org/wiki/Unabhängigkeitserklärung_der_Vereinigten_Staaten_von_Amerika (Link zum deutschsprachigen Text) -
Durch die Ratifizierung der Artikel wurden die ehemaligen Kolonien zu einem lockeren Staatenbund (Hohe Souveränität der Einzelstaaten und fehlender Zentralismus).
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Mit dieser Verfassung wurde aus dem lockeren Staatenbund ein föderaler Bundesstaat mit Zentralregierung, was auch den Streit um dieses Dokument begründete.
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Der seit 1787 gültigen Verfassung wurde zwei Jahre später ein Grundrechtskatalog vorangestellt, der sich an den Virginia Bill of Rights orientierte. Er garantierte Rechte, die noch heute Gültigkeit besitzen, wie Glaubens-, Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit.