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Nach der militärischen Niederlage im Ersten Weltkrieg bricht das deutsche Kaiserreich zusammen. Kaiser Wilhelm II. flieht ins Exil. In Berlin ruft der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Republik aus, während der Kommunist Karl Liebknecht eine sozialistische Räterepublik proklamiert. Deutschland steht vor einer ungewissen Zukunft.
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Deutschland muss im Vertrag von Versailles harte Bedingungen akzeptieren: hohe Reparationszahlungen, Gebietsverluste (z. B. Elsass-Lothringen an Frankreich) und drastische Abrüstung. Viele Deutsche empfinden den Vertrag als demütigend und nennen ihn den „Diktatfrieden“.
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Die Kommunisten lehnen die neue demokratische Regierung ab und rufen zum Aufstand auf. Die Regierung setzt Freikorps – ehemalige Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg – ein, um die Revolte niederzuschlagen. Es kommt zu Straßenkämpfen, Tausende sterben. Die Anführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht werden ermordet.
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Konservative und rechtsextreme Militärs versuchen, die demokratische Regierung durch einen Putsch zu stürzen. Die Regierung flieht aus Berlin, doch ein Generalstreik der Arbeiter führt dazu, dass der Putsch scheitert.
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Die wirtschaftliche Lage spitzt sich zu. Um Reparationszahlungen zu leisten, druckt die Regierung immer mehr Geld – das führt zur Hyperinflation. Ein Brot kostet bald Milliarden von Mark. Viele Menschen verlieren ihr Erspartes und verarmen, während Spekulanten profitieren.
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Die extreme Rechte wird immer stärker. In München versuchen Adolf Hitler und die NSDAP, die Regierung gewaltsam zu stürzen. Der Putsch scheitert, Hitler wird verhaftet und zu fünf Jahren Haft verurteilt – verbüßt jedoch nur neun Monate und nutzt die Zeit, um sein Buch „Mein Kampf“ zu schreiben.
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Die Hyperinflation wird durch eine Währungsreform beendet. Mit der Einführung der Rentenmark stabilisiert sich die Wirtschaft. Der Dawes-Plan bringt Kredite aus den USA, um die deutsche Wirtschaft wieder aufzubauen.
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Nach dem Tod des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert wird Paul von Hindenburg gewählt. Der konservative General ist eine Symbolfigur der alten Elite und steht der Demokratie skeptisch gegenüber.
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Deutschland wird in den Völkerbund aufgenommen und erreicht durch den Vertrag von Locarno eine Annäherung an Frankreich und Großbritannien. Außenminister Gustav Stresemann wird für seine Politik der Verständigung gefeiert.
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Der „Schwarze Freitag“ an der New Yorker Börse führt zu einem weltweiten wirtschaftlichen Zusammenbruch. Deutschland ist stark von amerikanischen Krediten abhängig – als diese ausbleiben, steigen Arbeitslosigkeit und Armut dramatisch. Das Vertrauen in die Demokratie schwindet.
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Die Regierung unter Heinrich Brüning setzt auf Sparmaßnahmen, um die Krise zu bewältigen, doch diese verschärfen die Lage nur. Bei der Reichstagswahl wird die NSDAP zur zweitstärksten Partei. Hitler gewinnt immer mehr Unterstützung.
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Unter Druck der konservativen Eliten ernennt Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Viele glauben, sie könnten ihn „einrahmen“ und kontrollieren. Doch Hitler nutzt seine neue Macht geschickt aus.
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Der Reichstag brennt – die Nazis machen die Kommunisten verantwortlich. Dies wird als Vorwand genutzt, um Notverordnungen zu erlassen, die die Grundrechte massiv einschränken. Politische Gegner werden verhaftet.
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Der Reichstag verabschiedet das Ermächtigungsgesetz, das Hitler diktatorische Vollmachten gibt. Die Demokratie ist offiziell abgeschafft – die Weimarer Republik existiert nicht mehr.